Brennereicharakter

Für eine Destillerie typische Geschmackskomponenten durch deren Herstellungsverfahren.

Eine allgemeine Regel lautet:  Jüngerer Whisky (New Make) hat mehr Brennereicharakter, älterer Whisky mehr Fasseinfluss. Verwendete Brennblasen, Zutaten (z.B. besonderes Quellwasser, selbst angebaute Gerste, Art des verwendeten Torfes etc.), Standort und handwerkliche Können  prägen den Charakter der Destillerie und damit den Geschmack des Whiskys.

Brennblasen und Destillation : Bei der Destillation in kleinen Brennblasen hat die Flüssigkeit mehr Kontakt zum Kupfer. Hierdurch  entstehen leichtere, fruchtigere Noten. Größere Brennblasen zeichnen für Whiskys mit schwereren, fleischigen Geschmacksnoten verantwortlich. Individualität, respektive besonderer Brauereicharakter am Beispiel Mortlach:  Diese Brennerei verwendet Pot Stills aus Kupfer, welche an und für sich unerwünschte Schwefelnoten gering halten sollen. Trotzdem zeigt der New Make von Mortlach (beabsichtigte) Schwefelnoten. Gegen jede Uniformität und Industriestandard laufen hier ein Teil des Destillats in eine kleine Brennblase mit dem witzigen Namen Namen „Wee Witchie“ („kleine Hexe“), in der nochmals 2 Destillationen durchlaufen werden. Diese besondere, von Alexander Cowie eingeführte "2,8 fache Destillation", der Kupferkontakt und die Fermentation sorgen dafür, dass ein Glas Mortlach gegenüber Standard Malts mehr Schwefelnoten zeigt. Diese Aromen sind ein Mortlach-Markenzeichen und Teil eines komplexen Aromenprofils. In Fässer aus europäischer Eiche gereift, saugt der schwere, ölige Charakter jener Malts die Aromen jenes Holzes quasi förmlich auf.  Dieses Beispiel zeigt, wie eine Brennerei ihren eigenen "Brennereicharakter" erzeugt.


Grundcharaktere  einzelner Whisky Destillerien zeigt nachstehende Malt Whisky Flavor Map

Malt Whisky Flavor Map

Grap, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die ursprüngliche Single Malt Whisky Flavor Map wurde von den Friends of the Classic Malts, Glasgow, entworfen und 2007 in kostenlosen Kopien veröffentlicht. Dave Broom war der Herausgeber. Diageo finanzierte das Projekt, was bedeutet, dass einige weitere Diageo Whiskys in der Auswahl der Karte zu finden sind.

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